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Nachhaltige Sportmode | 10 faire Labels für Sportbekleidung

Deine Lunge pumpt kalte, frische Morgenluft durch Deine Atemwege. Du riechst den erdigen Duft des Waldbodens. Kleine Steinchen und Rinden knacken unter Deinen Laufschuhen und dann kommt dieser magische Moment, wenn sich Dein Gehirn von Deinem Körper abkoppelt und es nur noch Dich und die Laufstrecke gibt, alle Sorgen und Probleme sind weit weg. Egal, ob Indoor oder Outdoor – Egal ob Kraft oder Ausdauer, Yoga oder Power-Workout: Sport befreit. Noch schöner ist es, wenn Du dabei nachhaltige Sportmode trägst. 

Nachhaltige Sportmode

Ich selbst kann meine Liebe zum Outdoorsport nicht verbergen – ich kann die Stunden gar nicht mehr zählen, die ich auf dem Bike in irgendwelchen Wäldern verbracht habe. Dafür habe ich mich mit nachhaltigen Outdoormarken wie VAUDE oder Patagonia ausgerüstet. Hier soll es uns aber heute um ganz normale Sportkleidung oder neudeutsch Activewear gehen: die Yoga-Hose, die Sporthose oder das atmungsaktive Shirt. Mittlerweile gibt es viele Marken für nachhaltige Sportmode, die wir Dir hier vorstellen wollen.

Das Problem bei Sportbekleidung ist, dass atmungsaktive funktionale Stoffe meistens aus Synthetikmaterialien sind. Das heißt, bei jedem Waschgang spülen wir Mikroplastik ins Abwasser. Auch nachhaltige Sportmode enthält oft Kunstfasern – die sind zwar oft auf Recyclingmaterial, aber das Problem mit dem Mikroplastik besteht auch hier. Die Eigenschaften und der Preis spricht aber trotzdem dafür, wir empfehlen in diesem Fall den Guppyfriend, der Mikroplastik auffängt, damit man es anschließend im Gelben Sack entsorgen kann.  Solltest Du nachhaltige Sportschuhe suchen, findest Du in unserer Bestenliste alles, was Dich fröhlich macht und mit dem Thema Bademode haben wir uns ebenfalls bereits beschäftigt. Hier geht es allgemein um nachhaltige Sportmode.

11 Marken für nachhaltige Sportmode

Wichtig ist uns für diese Liste, dass die Hersteller ohne irgendwelche fragwürdigen Chemikalien hantieren, die Herstellung / Produktion und die Arbeitsbedingungen fair sind und die Materialien nachhaltig sind. Ob Du nun lieber zu Naturfasern oder Kunstfasern greifst, bleibt Dir überlassen – ebenso wie die speziellen Anforderungen für bestimmte Sportarten. Die Qualität ist gerade bei Sportkleidung enorm wichtig – schließlich muss sie nicht nur draußen viel aushalten, sondern auch etliche Waschgänge.

WINQS

winqs sportsAuf das Berliner Start-up wurde ich durch die Kickstarterkampagne für den nachhaltigen Laufschuh Zerofly™. Daneben hat WINQS aber auch biologisch abbaubare Sportbekleidung im Programm. Konkret aus der holzbasierten Tencel® Lycocell Faser, deren atmungsaktive, antibakterielle Eigenschaften für Sportbekleidung perfekt sind. Die Herstellung der Kleidung erfolgt in Portugal und die Transparenz entlang der Lieferkette kannst Du über den QR-Code tracken. Sämtlichen anfallenden CO₂ Emissionen werden über myclimate kompensiert. AiRun™ ist also nicht nur vegan, sondern auch klimaneutral.
Preis: 49,90 Euro bzw. 54,90 Euro → winqssports.com*

IRON ROOTS

iron rootsStatt auf Kunstfasern setzt das niederländische Unternehmen bei seiner Sportkleidung auf Eukalyptus, Hanf und Baumwolle. Das fühlt man auch, wenn man in ein IRON ROOTS Shirt schlüpft: weich, leicht und elastisch (Ja, wir testen die Marke gerade und haben in Kürze einen ausführlichen Erfahrungsbericht für Euch.  Eukalyptus- (TENCEL™) und Hanffasern sind antistatisch, antibakteriell und damit perfekt für Sportkleidung geeignet als Materialmix mit Bio Baumwolle (GOTS) wird das eine runde Sache. Die Produktion findet in Griechenland und Portugal statt – in SMETA zerfifizierten Fabriken. Auf Plastik wird nicht nur in der Kleidung verzichtet, sondern auch bei der Verpackung.

Die Shirts, Shorts, Jogginghosen und Sweatshirt sind nicht nur für Veganer toll, sondern für alle, die gerne Naturmaterialien tragen wollen, ohne dabei auf Performance zu verzichten. 
Preis: ab 39,99 Euro → ironroots.com*

Trigema

trigemaSchon seit 1919 produziert Trigema im schwäbischen Burladingen. Made in Germany ist fest in der DNA des Familienunternehmens verankert und dabei liegen sie preislich im Durchschnitt – Nicht zu teuer, nicht billig. Trigema war übrigens auch eines der ersten Unternehmen, das den grünen Knopf bekommen hat. Die Funktionskleidung ist zwar zum größten Teil aus herkömmlichem Polyester, aber aufgrund der Produktion in Deutschland, können wir des guten Gewissens als nachhaltige Sportmode bezeichnen. Die Kollektion „Change“ setzt dagegen auf Cradle to Cradle zertifizierte Materialien und kann damit kompostiert werden. Da hier Bio-Baumwolle verwendet wird, sind die Shirts eher etwas für Yoga oder Ähnliches.
Preis: ab 10 Euro → trigema.de*

Runamics

runamicsDie tierische Antwort der Natur auf Polyester heißt Merinowolle. Das junge Unternehmen aus Hamburg hat die nachhaltige Sportmode aus Tencel™ und mulesing free Merinowolle über Kickstarter finanziert und ist mittlerweile am Markt vertreten.  Der Materialmix sorgt für eine hohe Atmungsaktivität. Aber auch die kompostierbaren Shirts aus Bio-Baumwolle sind einen Blick wert, die sind sogar Cradle to Cradle zertifiziert. Hier haben sich die Hamburger mit einem erfahrenen Partner zusammen getan: EPEA. Produziert wird in weiten Teilen in Deutschland und sonst wird die gesamte Lieferkette via tracycle transparent offengelegt.
Preis: ab 39 Euro → sportscheck.de*

nice to meet me

nice to meet meAngenehm. Dahinter stehen der Mode-Designer Maicol und Denise – ihres Zeichens Yogalehrerin. Die beiden wissen also, worauf es ankommt.  Das Wiener Sportlabel produziert ausschließlich in Europa – Tschechien, Portugal und Litauen, um genau zu sein. Beim Material setzt man auf Bio Baumwolle (neu und recycelt), Tencel™ und recyceltes Plastik. Einige Teile kommen sogar ohne Polyamid und Elastan aus. Shirts, Longsleeves, Tanktops, Bras, Leggins, Jogginghosen – im Prinzip alles, was Du für den alltäglichen Sport, wie Yoga, Fitness, Wasser- und Outdoorsport.
Preis: ab 35 Euro → nicetomeetme.at*

Allbirds

allbirds sportschuheSchon mit dem Tree Runner hat Allbirds das Kapitel Sport aufgeschlagen. Nur konsequent, dass mit der Natural Run Kollektion auch nachhaltige Sportmode seinen Weg ins Sortiment findet. Mit einem Materialmix aus Merinowolle, Tencel™ und recyceltem Plastik sind die Shirts sehr atmungsaktiv. Wie bei allen Allbirds Produkten, wird auch hier genau angezeigt, wie der CO₂-Fußabdruck ist – Beim Natural Run Tee liegt der bei 9,2 kg, nach Kompensation wird dieses Shirt als Klimaneutral verkauft. Dazu gibt es natürlich auch die passende Laufhose in Kurz und Lang. Produziert wird in Indonesien und das nach Unternehmensangaben fair nach einem Verhaltenskodex.
Preis: ab 55 Euro → allbirds.eu*

Odlo

odloDie Norweger sind alte Hasen, wenn es um Sportbekleidung geht. Wir können die Marke uneingeschränkt empfehlen – Zum einen ist die Qualität hervorragend, Haltbarkeit ist schließlich ein wesentlicher Aspekt bei Nachhaltigkeit ist und die Arbeitsbedingungen werden von der Fair Wear Foundation kontrolliert, wo Odlo Leaderstatus hat. Zusätzlich gibt es aber noch eine „Eco“ Kollektion aus recyceltem Polyester besteht. Die Produktion findet zum großen Teil in Europa statt, aber auch in Thailand, Kambodscha und Sri Lanka. Odlo führt nachhaltige Sportmode für alles – Von Running und Wandern über Radfahren und Ski bis hin zu Fitness. Das Ganze für Männer, Frauen und Kinder.
Preis: ab 10 Euro → odlo.com*

Kaipara

kaiparaDas noch recht junge bayerische Label für nachhaltige Sportmode macht keine Kompromisse. Weder beim Material: 100 % Merinowolle, noch bei der Produktion: die liegt nämlich vollständig in Deutschland. Ausnahme ist die Merinowolle selbst, die kommt aus Neuseeland und ist selbstredend mulesing free. Merinowolle hat gerade für Sportswear nahezu perfekte Eigenschaften: atmungsaktiv, Temperatur-regulierend, geruchsneutralisierend und hat einen natürlichen UV Schutz. Da die Shirts von Kapirara keine anderen Materialien enthält, sind sie auch vollständig kompostierbar.
Preis: ab 40 Euro → Avocadostore.de*

Engel Sports

engel sportsSchon seit 35 Jahren produziert Engel Mode aus Naturmaterialien und ist als Gründungsmitglied des IVN (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft) und kann als Pionier bezeichnet werden. Nachhaltige Sportmode fand 2013 seinen Weg ins Sortiment, dank eines neuen Materials aus Merinowolle, das extrem dünn und leicht ist. Außerdem kommt GOTS zertifizierte Bio Baumwolle zum Einsatz. Engel war genau wie Trigema einer der ersten Marken, die den grünen Knopf erhielten und gefertigt wird in Deutschland. Engel hat neben Herren und Damen Mode auch eine Kollektion für Kinder.
Preis: ab 30 Euro → Bergfreunde.de*

Vaude

vaude nachhaltige outdoormarkenDass ich selbst Fan dieser Marke bin, muss ich, glaube ich, niemandem mehr erzählen. Zwar ist Vaude eher ein Outdoorausrüster, aber taugen die Shirts, Longsleeves, Hosen und die Funktionsunterwäsche locker als normale Sportkleidung. Vaude trägt das staatliche Siegel „Grüner Knopf“ und zusätzlich wird die Herstellung von der Fair Wear Foundation überwacht (Status: Leader). Als Bluesign Systempartner findest Du auch keine fragwürdigen Chemikalien in der Kollektion. Bei der Kleidung setzt Vaude auf abbaubare Bio-Kunststoffe, Recycling und auch auf neuartige Materialien, wie Kaffeesatz (S-Café) und Fasern aus Milchabfällen.

Wenn Du mehr über Vaude wissen willst, haben wir uns ausführlich mit dem Unternehmen beschäftigt.
Preis: ab 35 Euro → sportscheck.com*

Marken auf dem Weg zur nachhaltigen Sportmode

Viele große Marken haben die Zeichen der Zeit bereits erkannt, bekennen sich zur Umwelt und haben einen nachhaltigen Weg eingeschlagen. Auch wenn noch nicht alles perfekt ist, halten wir diese Schritte für gut.

JAKO

jakoDas Traditionsunternehmen aus Baden-Württemberg, kennen einige vielleicht als Ausstatter von einigen Fußballvereinen, wie etwa dem VFB Stuttgart, Bayer 04 Leverkusen und natürlich den Würzburger Kickers. Mit diesen Vereinen kooperiert JAKO in Sachen Nachhaltigkeit sogar noch enger, als „nur“ Ausstatter zu sein. Neben den Trikots aus recyceltem Polyester gingen etwa die Erlöse von 1.930 Sondertrikots aus dem Derby Leverkusen gegen Köln an die Ukraine-Hilfe. Mit dem VFB Stuttgart pflanzt JAKO einen Baum für jedes verkaufte Trikot. Aber natürlich führt JAKO auch Sportbekleidung für jedermann.

Generell wird ein Teil des Erlöses des „World Trikots“ für soziale Projekte in Vietnam gespendet, wo auch die Produktion stattfindet.
Für die nachhaltige Sportmode führt JAKO 2 eigene Siegel: 100 % Fair und mindestens 50 % fair. Das finden wir transparent – so kannst Du im Onlineshop leicht filtern. Das Unternehmen ist Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien und war einer der ersten Unternehmen, die sich der WIN Charta des Landes Baden-Württemberg beigetreten ist. 
Preis: ab 10 Euro → jako.de*

Craft

craftFahrradfahrer kennen Craft vermutlich. Im Fachhandel ist die schwedische Marke recht stark vertreten. Die Reise begann 1976 mit Funktionsunterwäsche, heute gibt es Laufshirts, Bikehosen, Trikots und vieles mehr. Vieles davon aus recycelten Materialien. Als Mitglied von amfori und Textile Exchange setzt sich Craft für gute Sozial und Umweltstandards ein. Besonders hervorheben wollen wir den Versand via RePack, eine wiederverwendbare Verpackung – Den Umschlag steckst Du, nachdem Du die Ware erhalten hast einfach wieder in den nächsten Briefkasten, extra Versandkosten fallen für Dich keine mehr an.
Preis: ab 10 Euro → sportscheck.de*

Adidas

adidasWie es mit der Nachhaltigkeit bei Adidas aussieht, haben wir in diesem Artikel bereits ausführlich beleuchtet. Adidas ist in Sachen Nachhaltigkeit seinem direkten Mitbewerber Nike schon meilenweit voraus. Immer mehr Recyclingmaterial wird verwendet und auch bei den Arbeitsbedingungen und er gesamten Lieferkette ist Adidas transparent. So erhielt das fränkische Unternehmen bei Goodonyou.eco die Bewertung „Good“. Die nachhaltigeren Produkte laufen unter den Labels Primeblue und Primegreen.  Als Vollsortiment Anbieter gibt es von Adidas wirklich für jede Sportart die passende Ausrüstung. Als Bluesign Systempartner kommt die Sportkleidung selbstverständlich ohne fragwürdige Chemikalien aus. 
Preis: ab 10 Euro → sportscheck.de*

Nachhaltige Sportmode Secondhand kaufen

Egal, ob nachhaltige Marken oder Big Player wie Nike, Adidas oder Asics – gebrauchte Sportmode und Kleidung kaufen, ist immer nachhaltig! Schließlich wurden die Ressourcen bereits verbraucht und wenn jemand das Teil nicht mehr braucht ist es allemal sinnvoller es zu verkaufen, als im Schrank vergammeln zu lassen oder gar wegzuschmeißen.
Geprüfte Secondhand Sportmode findest Du bei → momoxfashion.com*

 

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