Wären wir ein hipper Mode Blog, würden wir jetzt über Vintage Style sprechen. Sind wir aber nicht, deshalb wollen wir hier Second Hand Kleidung einzig unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachten. Warum es sinnvoll ist nachhaltige Mode Second Hand zu kaufen, und wo Du Deine gebrauchte Mode verkaufen und kaufen kannst, verraten wir Dir jetzt.
Inhaltsverzeichnis
Warum eigentlich nachhaltige Mode Second Hand kaufen?
Jedes fünfte Kleidungsstück wird so gut wie nie getragen! Das sind 19 % aller Kleidungsstücke in Deutschland (Im Schnitt besitzt jeder Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren 95 Kleidungsstücke) in Summe macht das 5,2 Milliarden Kleidungsstücke, die ungenutzt in Kleiderschränken liegen. (Mehr dazu bei Greenpeace)
Egal ob man jetzt Fair Fashion Labels, die deutlich weniger umweltschädlich hergestellt werden, oder konventionelle Marken besitzt: Mit Ressourcen sollten wir verantwortungsvoller umgehen.
Nachhaltige Mode Second Hand kaufen, ist der ökologisch sinnvollste Weg Kleidung wiederzuverwenden: längere Tragedauer und Einsparung von Ressourcen. Was Dir nicht mehr passt oder nicht mehr gefällt ist für jemand anderen vielleicht der heißeste Scheiß.
4 Onlineshops, bei denen Du nachhaltige Mode Second Hand kaufen kannst.
Momox Fashion (ehemals Ubup)

Mädchenflohmarkt
eBay
Nach wie vor ist eBay DER Marktplatz für so ziemlich alles. Schon immer konnte man auf eBay gebrauchte Produkte kaufen, unter der Second Hand Fashionwelt bündelt eBay nun alle Händler, die Second Hand Mode verkaufen. Darunter zum Beispiel Vite enVouge, re:imagine und Styluxe. Übrigens zahlt eBay, anders als Amazon, in Deutschland Steuern (Quelle: FAZ) Auch Vaude betreibt auf ebay einen eigenen Store für Second Hand Outdoormode.
Wie umweltschädlich ist die Modeindustrie?
100 Milliarden Kleidungsstücke werden jährlich hergestellt (Zum Vergleich: im Jahr 2000 waren es noch „nur“ 50 Mrd.). Vieles davon wird ein paar mal getragen und dann entsorgt. Artikel, die unter massivem Ressourcenverbrauch und starker Umweltbelastung hergestellt wurde. Tatsächlich ist die Modeindustrie schmutzig! So richtig schmutzig. Konkret ist es die schmutzigste Branche der Welt, direkt nach der Ölindustrie.
Rund 7000 Liter Wasser verbraucht die Produktion einer einzigen Jeans. 3500 krebserregende, hormonell wirksame oder anderweitig giftig Chemikalien setzt die Textilindustrie ein, um Rohmaterialien zu bunt bedruckter Kleidung zu verarbeiten. Selbst dafür ist es besser zu einer nachhaltigen Jeans zu greifen.
Ein Kilo Baumwolle benötigt 3,6 und 26,9 Kubikmetern das sind 25 bis 187 Badewannen voll Wasser.
Die Modeindustrie verursacht jedes Jahr 1,2 Billionen CO₂. Das ist mehr klimaschädliches CO₂ als alle internationalen Flüge und Schiffsfahrten zusammen!
Was passiert mit Altkleidern?
Rund 1 Mio. Tonnen Mode landet jedes Jahr in der Altkleidersammlung.
Egal, ob Du Deine Altkleider in einen Container wirfst, Sie bei Hilfsorganisationen abgibst oder anderen Entsorgern – Die Schritte sind immer gleich:
Zunächst werden die Klamotten überprüft und sortiert – Dann werden sie entweder verkauft oder gespendet. Nicht mehr tragbare Kleidung wird zum Beispiel zu Dämmmaterial weiter verarbeitet oder auch verbrannt.
Da jedes Teil aber händisch überprüft wird und dank Fast Fashion immer mehr minderwertige Klamotten ankommen, wird das Geschäft immer unattraktiver und es kann sogar sein, dass die Abgabe von Altkleidern irgendwann kostenpflichtig ist. Die Fast Fashion Fetzen sind weder tragbar noch irgendwie anders verwendbar – Es ist schlicht Müll.
Ein nicht unerheblicher Teil der Second Hand Klamotten wird nach Afrika exportiert.
In Kenia verdienen 160.000 Menschen Ihr Geld mit dem Verkauf von unseren Altkleidern!
Einerseits entsteht so zwar eine eigene Branche, aber andererseits bremst es die Entwicklung einer landeseigenen Textilindustrie. Ruanda hat etwa den Import genau deshalb gestoppt.
Hier landen konventionelle Modemarken, aber auch Fair Fashion. Deshalb macht es nicht nur für den eigenen Geldbeutel Sinn, seine nachhaltige Mode Second Hand zu kaufen oder zu verkaufen.
Gebrauchte Mode verkaufen oder spenden
In einer groß angelegten „Alles was ich nicht brauche, fliegt raus“ Aktion hat sich auch mein Kleiderschrank massiv geleert. Der wird demnächst durch eine hübsche kleine Kommode ersetzt. Ein tolles Gefühl den ganzen Ballast abzuwerfen. Meine Altkleider gingen ans Rote Kreuz, weil deren Container unweit von meiner Wohnung war.
Bei Altkleidercontainern solltest Du übrigens unbedingt darauf achten, wem die gehören. Viele Container sind von privaten Unternehmen, die Deine Klamotten einfach weiter verkaufen.
Wo ein Container vom roten Kreuz steht, kannst Du auf der Seite des Deutschen Roten Kreuzes herausfinden.
Natürlich kann man auch alles direkt zu einer Hilfseinrichtung bringen. Hier sollte man aber unbedingt vorher anfragen, es kann nämlich sein, dass die selbst gerade viel zu viele Klamotten in den Lagern haben und gar nicht mehr annehmen können. Eine Liste mit Einrichtungen findest Du oft bei dem regionalen Entsorgungsunternehmen. Hier in Berlin zum Beispiel hat die BSR alles schön aufgelistet.
Hierbei ist es wichtig, dass Du auch wirklich nur Klamotten spendest, die noch tragbar sind. 2020 waren über die Hälfte aller Kleiderspenden Müll, das waren entweder Billigshirts (Fast Fashion) oder kaputte Kleidungsstücke.
Das ist ein großes Problem für diese Einrichtungen, denn wegwerfen kostet Geld. Ganz einfach, weil es mehr Personal braucht, um die Altkleider zu sortieren und die Entsorgung am Ende natürlich nochmal Geld kostet. Das geht sogar so weit, dass es sein kann, dass Kleiderspenden bald nicht mehr kostenfrei entgegen genommen werden können.
Gebrauchte Mode verkaufen. Second Hand Shop oder About You und Zalando?
Vielleicht musst Du aber selbst auch auf jeden Taler achten und kannst es Dir einfach nicht leisten Deine getragenen Klamotten zu spenden. Dann ist der Verkauf sicher eine Option. Alle Oben genannten Second Hand Shops kaufen auch Kleidung an. Warum das besser ist, als sie an About You oder Zalando zu verkaufen möchten wir Dir erklären
Die Großen Fashion Onlineshops haben Second Hand Mode längst als Geschäftsmodell entdeckt. Und das ist gleich aus 2 Gründen problematisch:
- Kein Kreislauf!
Bei About You und Zalando bekommst Du kein Geld, sondern einen Gutschein. Dafür sollst Du Dir natürlich im Idealfall neue Klamotten kaufen. Anders ist das bei Momox Fashion, Mädchenflohmarkt, Vinted (ehem. Kleiderkreissel) – Hier bleiben Deine Altkleider im Kreislauf, weil es dort gar keine Neuware gibt - Hilfsorganisationen bekommen nur noch den Müll
Wenn wir also alles was halbwegs von Wert ist, selbst verkaufen, landet bei den Hilfsorganisationen nur noch Ausschuss. Wie oben erwähnt lohnt sich für die das Sammeln von Altkleidern schon fast gar nicht mehr.
Das Y-Kollektiv hat dazu eine schöne Doku gedreht:
Altkleider entsorgen bei H&M, Zara, Uniqlo
Nun, natürlich steht bei jeder Modekette der Verkauf der Kollektion im Vordergrund. Wenn beispielsweise H&M oder Uniqlo Altkleider zurücknehmen, dient das in erster Linie dazu, dass der Kunde mit seinem Gutschein direkt wieder den nächsten Fast Fashion Artikel kauft. Das ist Greenwashing! Da diese Klamotten selbst kaum wieder-verwertbar sind, werden sie zu Putzlappen recycelt – Aber: Wie viele Putzlappen braucht die Menschheit? Echtes Engagement wäre es ganz einfach bessere Kleidung herzustellen – aber das widerspricht dem Geschäftsmodell der Fast Fashion Industrie.
Aus Kleidung wird Kleidung – Cradle to Cradle
Ein vollständiges Recycling ist ein hervorragender Weg. Das ist teuer und aufwendig und die Kollektion muss hochwertig produziert mit möglichst wenig verschiedenen Materialien sein (100 % Baumwolle zum Beispiel)
Das Cradle to Cradle Siegel ist hier ein guter Anhaltspunkt. Hier steht der Kreislauf im Fokus. Vereinfacht ausgedrückt: Alles was produziert wird, soll wieder dem Ursprung zu geführt werden von der Wiege zur Wiege eben.

2018 habe ich nachhaltige-deals gegründet, weil mir das Thema persönlich am Herzen liegt. Wir leben in einer Zeit, in der wir auf nichts verzichten müssen und trotzdem nachhaltig leben können. Das einzige, was wir tun müssen ist, den Blickwinkel zu ändern und unsere Prioritäten gerade rücken. Deshalb betreibe ich diesen Blog. Ich möchte einen Wegweiser für nachhaltigen Konsum bieten.
Seit über 20 Jahren bin ich im Marketing tätig. Seit 10 Jahren leiste ich mir den Luxus kein Auto zu besitzen und ernähre mich vegan.
Ich bin kein Mode-Experte, ich bin auch kein Beautyblogger – Mich interessiert nur: Wie viel Nachhaltigkeit steckt drin. Und genau unter diesem Aspekt stelle ich hier nachhaltige Produkte, Projekte oder Firmen vor.
Meine beruflichen Wegpunkte: Ausbildung zum Industriekaufmann (Prophete Fahrräder) – Zivildienst (Caritas MSHD) – Berufsoberschule (Fachgebundene Hochschulreife) – Account Manager (Werbeagentur Pineapple) – Produktmanger NTR (RTL Radiovermarktung) – Projekt Manager (Eurostream)
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Mein Onkel ist derzeit auf der Suche nach Second Hand Kleidung. Dabei ist es gut zu wissen, dass dies die nachhaltigste Form von Kleidungskauf ist. Ich hoffe, dass er einen passenden Anbieter finden wird.
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