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Der Oxfam Skandal und warum wir die Hilfsorganisation trotzdem unterstützen

Oxfam Skandal

Wir haben im letzten Jahr damit angefangen einen Teil unserer Umsätze, die wir über Affiliate Links einnehmen, zu spenden. Im Dezember haben wir Plant-for-the-Planet unterstützt. Im ersten Quartal 2019 spenden wir an Oxfam. Ja – auch nach dem Oxfam Skandal. Die Vorfälle sind unverzeihlich, das steht außer Frage. Warum wir trotzdem an Oxfam glauben, möchten wir hier erläutern.

Der Oxfam Skandal – Was ist eigentlich passiert?

Nach dem Erdbeben in Haiti im 2010 haben Mitarbeiter von Oxfam Sexpartys mit Prostituierten veranstaltet.
Dienste von Prostituierten in Anspruch zu nehmen, ist ja außer einer moralischen Komponente gar nicht dramatisch, das Ausnutzen von einer Notsituation, in der sich die Frauen definitiv befanden – sehr wohl. Und das ist ein waschechter Skandal.

2011 wurde daraufhin eine interne Untersuchung eingeleitet. Einige Mitarbeiter wurden daraufhin versetzt oder gekündigt. Der Büroleiter übernahm damals die volle Verantwortung und hat selbst gekündigt.  2018 gelang alles an die Öffentlichkeit, weshalb sich Oxfam im vergangenen Jahr massiv kritisiert wurde. In Haiti wurde der Hilfsorganisation jegliche Arbeit untersagt und in Großbritannien (Sitz von Oxfam International) überlegte man sogar ihr die Gemeinnützigkeit abzuerkennen (Quelle: Spiegel Online)

Warum wir Oxfam trotzdem unterstützen

Ich bin in diesem Jahr aus der Kirche ausgetreten. Persönlich halte ich generell nichts davon eine gesamte Organisation oder Gruppierung aufgrund von Fehltritten Einzelner zu verurteilen. Ich betrachte einen Priester weiterhin in erster Linie als Priester und nicht als Vergewaltiger. Deshalb war für mich auch nicht der Missbrauchsskandal an sich ausschlaggebend für meinen Austritt, sondern vielmehr der Umgang der katholischen Kirche damit und die konsequente Verweigerung davor endlich Instrumente zu installieren, die Missbrauch in Zukunft verhindern. Ich kann nicht die Kirche für fehlende Transparenz verurteilen und gleichzeitig nicht berücksichtigen, dass Oxfam nach Haiti genau dafür sorgt.

Oxfam hat genau das begriffen, was die Kirche noch vor sich hat. Nach dem Oxfam Skandal wurde eine unabhängige Kommission eingesetzt und diese untersucht und veröffentlicht laufend alle Ergebnisse transparent.
Die für uns wichtigsten Erkenntnisse in Kurzform: Es wurden keine Prostituierten aus Spendengeldern bezahlt. Unter den Prostituierten gab es keine Kinder. Oxfam arbeitet vollständig mit den zuständigen Behörden zusammen, um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten.

Die vollständige Erklärung von Oxfam Deutschland findest Du hier

Wir möchten sexuelle Ausbeutung in keinster Weise verharmlosen. Das Ausnutzen von Notsituationen ist unverzeihlich, aber dennoch: Oxfam leistet auf vielen Gebieten auch weiterhin einen tollen Job und es ist in unseren Augen falsch Menschen in Not nicht zu unterstützen, weil eine Hand voll Mitarbeiter Scheiße gebaut haben.

Oxfam: der unerbittliche Kampf gegen Hunger und Armut

Aber egal wie  – Der Oxfam Skandal darf nicht davon ablenken, was die Hilfsorganisation alles Gutes tut und mit welchem Engagement und Herzblut die vielen Mitarbeiter gegen Hunger und Armut kämpfen – Überall auf der Welt. Im Wesentlichen stützt sich die Arbeit von Oxfam auf 3 Säulen: Nothilfe, Entwicklungspolitische Hilfe und Projekte vor Ort. Hierfür hat Oxfam weltweit 3600 Partnerorganisationen und ist in 90 Ländern aktiv.

In Benin zum Beispiel betreibt Oxfam ein Projekt, das die Bildung benachteiligter Mädchen gewährleistet, Im Irak unterstützt die Hilfsorganisation Familien beim Wiederaufbau und baut mit ihnen gemeinsam eine Existenzgrundlage auf. Jordanien wird beim Abfallmanagement unterstützt und damit ein wertvoller Beitrag für den Umweltschutz geleistet. Aktuell leistet Oxfam natürlich Nothilfe nach dem Zyklon Idai. Um nur einige der aktuellen Projekte zu nennen.

So kannst Du Oxfam Deutschland unterstützen

Du willst Oxfam beim Kampf gegen Armut unterstützen? Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten.

Spenden

Ganz einfach einmalig oder regelmäßig. Du kannst Dich zwar für ein Wunschprojekt entscheiden, dass Du bevorzugt unterstützen möchtest, aber Oxfam behält sich das Recht vor, Gelder umzuschichten, wenn zum Beispiel Dein Wunschprojekt gerade solide finanziert ist, woanders aber dringend Gelder benötigt werden.
>>> Jetzt spenden!

OxfamUnverpackt: der kreative Weg zu nachhaltiger Hilfe

Wäre das Thema „Zyklon Idai“ nicht gerade brandaktuell, hätten wir uns ein Projekt bei OxfamUnverpackt ausgesucht, weil die Hilfe hier sehr nachhaltig ist und die Form sehr kreativ. So kannst Du zum Beispiel einer Familie eine Ziege spenden und so den Grundstein für eine eigene Viehzucht legen, oder Du sicherst mit 44 € einem Monat lang das Trinkwasser für 50 Menschen. Du kannst sogar Kondome spenden, um Menschen ein Stück Selbstbestimmung zu schenken oder das Schulgeld für ein Kind übernehmen.
>>> zu OxfamUnverpackt*

Oxfam Shop

In 34 Städten gibt es gibt es 53 Oxfam Shops. Das sind Secondhand Läden in denen ehrenamtliche Helfer gespendete Klamotten oder andere Dinge verkaufen. Der Erlös fließt in die entwicklungspolitischen Entwicklungsarbeit von Oxfam. Da Secondhand ohnehin eine sehr nachhaltige Konsumform ist, lohnt ein Abstecher in einen Oxfam Shop immer. Hier geht’s zum Shopfinder

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Mehr zum Thema:
Ein Kommentar von Jan Ueckermann auf sozialmarketing.de

Anhang / Spendenbescheinigung:

 

 

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