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Fairtrade Schokolade | Diese 9 Marken schmecken doppelt gut

Schokolade ist Belohnung, Glücksgefühl, Genuss, Geschenk, Dankeschön und vieles mehr. Was sie in den meisten Fällen nicht ist: fair.
Deutschland ist mit 4,8 Mrd. Dollar der größte Schokoladenexporteur der Welt (gefolgt von Belgien mit 3 Mrd. Dollar und Italien mit 2 Mrd.). 8,7 Kilo verputzen wir Deutschen davon jährlich pro Kopf. Fairtrade Schokolade findet darunter zwar immer häufiger, aber immer noch viel zu selten. der Marktanteil von fair gehandeltem Kakao liegt in Deutschland gerade mal bei 8 %.(Quelle: Fairtrade Deutschland)
Wir verraten Dir faire Alternativen zu Mars, Nestlé, Milka, Lindt und Co.

Fairtrade Schokolade: Unsere Lieblingsmarken

Fair gehandelter Kakao hat aktuell die stärksten Zuwachsraten aller Fairtrade zertifizierten Lebensmittel. 2015 waren es noch 14.300, 2017 bereits 37.000 Tonnen. Das ist eine sehr schöne Entwicklung, aber es gibt noch viel zu tun und da eine Schokolade nun mal aus mehreren Zutaten besteht, ist der Kakao nur ein Teil einer fairen Wertschöpfungskette. Mehr Hintergrundwissen über Kakao findest Du bei schnelleinfachgesund.de. Die meisten dieser Anbieter haben auch vegane Sorten und Schokolade aus Milchalternativen im Angebot, uns geht es hier aber generell um Fairtrade Schokolade.

nucao

nucao Im Herbst 2022 präsentiert sich das Leipziger Unternehmen in neuem Look-and-Feel, neben dem neuen Namen nucao hat man den Riegeln und der Schokolade eine neue Rezeptur verpasst. Der Fairtrade Bio-Kakao stammt nach wie vor von peruanischen Kooperativen wie z.B. Norandino, wo der Kakao in Mischkulturen ohne Pestiziden angebaut wird. Auch für alle anderen Zutaten ist das Unternehmen transparent und verzichtet auf künstliche Aromen und Süßstoff. Was uns besonders freut: Das gesamte Sortiment ist vegan und zu 100 % bio. Die Verpackung besteht entweder aus Zellulose und ist damit heim-kompostierbar oder aus Papier und damit sehr gut recyclingfähig. Mit jedem gekauften Produkt unterstützt Du Aufforstungsprojekte (1 Billion Trees Projekt).

1 Tafel (85 Gramm) gibt es ab 2,49 € (entspricht 2,93 € je 100 Gramm)

the-nu-company.com*

Fairafric

fairafricBei Fairchain ist das Ziel, die gesamte Wertschöpfungskette im Herkunftsland zu belassen. Das stärkt die regionale Wirtschaft natürlich noch mal stärker, als wenn, wie bei Fairtrade nur die Bauern fair bezahlt werden. Das bedeutet außerdem, dass die Transportwege sehr kurz sind. Sogar beim Export, weil, selbst wenn die Schokolade in andere Länder verschickt wird, entfällt immerhin der erste Transportweg. Die Bewegung ist relativ neu und hat seinen Ursprung im Kaffeemarkt. Aber wir denken: Das ist die Zukunft von Fairtrade Schokolade! Fairafric belegt das mit beeindruckenden zahlen: 2000 Dollar verdient Ghana am Export von einer Tonne Kakaobohnen, werden die aber in Ghana direkt zu Schokolade verarbeitet, steigt das Einkommen auf 10.000 Dollar pro Tonne. fairchain.org

1 Tafel gibt es ab 2,48 € (entspricht 3,11 € je 100 Gramm)

fair-einkaufen.com*

Paccari

Auch Paccari hat diesen Weg eingeschlagen und hält die gesamte Wertschöpfungskette im Ursprungsland. In diesem Fall ist das Ecuador. From Tree to Bar nennt das junge Unternehmen aus München das. Wir mögen dieses Prinzip sehr, denn es ist quasi Fairtrade 2.0. Es schafft Arbeitsplätze vor Ort, transferiert Know-how, statt einfach nur Rohstoffe zu exportieren. Alle Produkte sind vegan und werden in Demeter-Qualität angebaut. Als Certified B Unternehmen wird Paccari bei der Einhaltung von soziologischen und ökologischen Maßnahmen kontrolliert.

Kakao stammt aus Regenwaldprojekten des WWF im Amazonas, da liegt es nahe, dass es auch eine WWF Edition gibt. Die Sorten sind vielfältig und definitiv spannender als alles, was man so im Supermarktregal findet: Jasmin, Kardamom, Chili, Physalis, Feige, Zitrone, Maracuja, Zitronengras, Guayusa um nur einige zu nennen.

Ich habe hier ein Probierpaket liegen, über das ich in den nächsten Tagen noch ausführlicher berichten werden. Aber soviel sei schon mal gesagt: Das ist sehr hochwertige, leckere Schokolade.

1 Tafel kostet 3,49 € (entspricht 6,98 je 100 Gramm)

→ paccari.de*

Gepa

Gepa Fairtrade SchokoladeGepa ist sowas wie die Referenz für fair gehandelte Lebensmittel und steht außerdem für ausgezeichnete Bio-Qualität. Fairtrade hört nicht beim Kakao auf, auch die Bio-Milch und der Zucker ist fair gehandelt. Der Verzicht auf Gentechnik gehört genauso zur Gepa Philosophie wie die umweltfreundliche Verpackung, so wird die Fairtrade Schokolade von Gepa nicht in Alufolie gewickelt und auch das Papier ist zu 90 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch wenn das Sortiment keine abgefahrenen Kreationen wie Zotter beinhaltet, sind die verschiedenen Sorten allesamt lecker. Vollmilch, Zartbitter, Nougat, salty Caramel, Nuss und auch einige vegane Sorten.

1 Tafel gibt es ab 1,79 € (entspricht 1,79 € je 100 Gramm)

→ Gepa Onlineshop*

holy sh*ocolate

Die bunten Tafeln sehen nicht nur geil aus und eignen sich in ihrer edlen plastikfreien Verpackung perfekt als Geschenk oder Mitbringsel, auch was drinsteckt kann sich sehen lassen: Rohkost Schokolade, hochwertige Zutaten, 60 % weniger Zucker und das Ganze auch noch vegan. Der Kakao stammt aus Nicaragua per Direkthandel. Wem die üblichen Geschmäcker zu langweilig sind, ist hier genau richtig: Dark Matcha, Raperry Rose, Strawberry Stratiatella oder Peanut Pretzel, um nur einige der Sorten nennen. Mit dem Code „helloholy“ erhältst Du 10% Rabatt

1 Tafel gibt es ab 6,50 € (entspricht 9,29 € je 100 Gramm)

→ holychocolate.com*

Zotter

Zotter Fairtrade SchokoladeZotter ist eine Bio-Schokoladen-Manufaktur in Familienbesitz, die von der Röstung der Kakaobohnen über das Walzen bis hin Veredelung alles selbst macht, Bean to Bar nennt sich das Ganze. Die unzähligen abgefahrenen Kombinationen wie Hanfpraline, Brennholz, Hackschnitzel, Caipirinha oder Craft Beer lohnen sich einmal quer durch das Sortiment zu futtern und wieder zurück. Daneben gibt es auch zahlreiche vegane Sorten. Mit dem Biofektorator kannst Du Deine individuelle Pralinenbox in verschiedenen Größen zusammenstellen. Als Mitglied der World Fair Trade Organisation bekennt sich Zotter ganz klar zu fairem Handel und geht noch einen Schritt weiter und zahlt den Bauern ein Vielfaches des Weltmarktpreises.

1 Tafel gibt es ab 3,70 € (entspricht 5,29 € je 100 Gramm)

→ Zotter.at*

Tony’s Chocolonely

tonys schokoladeAn dem Regal komm ich im Supermarkt meines Vertrauens nur schwer vorbei. Nicht nur der Geschmack ist geil, auch das Mundgefühl der dicken Blockschokolade und die lustig chaotische Anordnung der Stücke macht Spaß. Mittlerweile gibt es auch 2 vegane Sorten. Das niederländische Unternehmen setzt sich generell für sklavenfreie Schokolade ein (dafür hat Tony’s eine Petition ins Leben gerufen) natürlich ist die Schokolade von Tony’s selbst bereits Fair Trade zertifiziert. Die Fairtrade Schokoladen Marke ist mittlerweile gut in deutschen Supermärkten vertreten – einfach Augen offen halten.

1 Tafel gibt es ab 3,30 € (entspricht 1,83 € je 100 Gramm)

tonyschocolonely.com

Die Gute Schokolade

Der Name ist so klar und unmissverständlich und so gibt es genau eine Sorte: Vollmilch, seit Kurzem auch als Bio-Version. Dahinter steckt Plant-for-the-Planet, die wir selbst auch unterstützen. Gerade brandaktuell, weil hier Jugendliche aktiv gegen den Klimawandel kämpfen und mittlerweile bereits über 13 Milliarden Bäume gepflanzt haben. Die gute Schokolade ist nicht nur gut im Sinne von „Stiftung Warentest – Testsieger – Gut“ Sondern drin steckt transparent aufgeschlüsselt, was mit den Einnahmen passiert: 21 % ist fairer Handel, 20 % gehen an Plant-for-the-Planet – 5 Tafeln bedeuten also 1 Baum, 18 % Aufforstungsprojekte der Plantagen, 17 % für Logistik, 14 % für Milch und 10 % für die Ausbildung der Klimabotschafter.

1 Tafel gibt es ab 1 € (entspricht 1 € je 100 Gramm)

→ thegoodshop.org

Share

Share Fairtrade SchokoladeSchokolade ist der Neuzugang im Share Sortiment, nach Seife, Müsliriegeln und Wasser, jetzt also Schokolade. Share haben wir hier im Detail schon vorstellt. Die 2 Sorten (Vollmilch und Traube-Nuss) werden in der Schweiz aus fair gehandeltem Bio Kakao hergestellt. Mit jeder Tafel finanzierst Du eine Mahlzeit für Menschen in Not. Die einzelnen Projekte wechseln, aber auf jedem Produkt findest Du einen Trackingcode, mit dem Du genau sehen kannst, wem Du gerade eine Mahlzeit finanziert hast. Tolle Transparenz! Zu kaufen gibt es die Schokolade in allen DM Filialen und bei REWE ab 1,39 €

→ Share.eu

Fairtrade Schokolade bei Aldi, Lidl, Rewe und Edeka

Grundsätzlich kannst Du immer auch zu Fairtrade Schokolade bei Lidl, Aldi oder Sonst-wo greifen. Wir haben hier in der Liste Schokoladenhersteller aufgelistet, die etwas mehr als „nur“ Fairtrade anbieten. Aber aufgepasst: Fairtrade ist nicht gleich Bio und Bio ist nicht gleich Fairtrade. So stellt Ritter Sport auf 100 % fair gehandelten Kakao um, hat dafür aber seine Bemühungen für einen Bio-Anbau reduziert. Deshalb gilt auch hier wie immer: Augen auf!

Fairtrade Schokolade: der Wegweiser durch den Siegel-Dschungel

Fairtrade steht heute als Synonym für fairen Handel. Dabei ist es egal, ob es das offizielle Fairtrade Siegel von Transfair ist oder andere Organisationen. Das Prinzip ist immer das gleiche und weil das ganz schön verwirrend sein kann, stellen wir die 4 wichtigsten Siegel hier vor.

Bei unfairer Schokolade bekommt der Kakaobauer in Westafrika zwischen 0,45 € und 0,70 € pro Tag. Das liegt deutlich unterhalb der international definierten Armutsgrenze von 1,25 Dollar. An einer Tafel Schokolade verdient der Kakaobauer also gerade mal 6 %. Zum Vergleich: Beim Supermarkt bleiben 44 % hängen und beim Schokoladenhersteller 35 % (Quelle: makechocolatefair.org)

Fairtrade Produktsiegel

fairtrade schokoladeDas ist das klassische und bekannte Fairtrade Siegel. Der Fairtrade Mindestpreis sichert den Kakaobauern ein Einkommen unabhängig von den extrem schwankenden Weltmarktpreisen. Liegt der Weltmarktpreis darüber muss natürlich auch dieser bezahlt werden. Zusätzlich gibt es Prämien, bei denen die Bauern in einem demokratischen Prozess selbst entscheiden, wofür diese eingesetzt werden sollen.

Aber fair gehandelter Kakao ist noch aus einem anderen Grund wichtig: Kinderarbeit und noch schlimmer Kindersklaven. Das ist in Ghana und der Elfenbeinküste leider an der Tagesordnung. Diese beiden Länder erbringen zusammen 70 % der weltweiten Kakaoernte. Aktiv gegen Kinderarbeit schätzt 2 Mio. Kinder auf den Kakaoplantagen. Außerdem erhalten die Arbeiter auf Fairtrade zertifizierten Plantagen Mitspracherecht, Beratung und Schulung für mehr Effizienz und Produktivität auf den Plantagen. fairtrade-deutschland.de

Fairtrade Rohstoff-Siegel

Fairtrade KakaoDas „klassische“ Fairtrade Siegel darf nur auf Produkten stehen, die vollständig aus fair gehandelten Rohstoffen bestehen, wenn zum Beispiel zwar der Kakao fair gehandelt wird, nicht aber die Nüsse oder der Rohrzucker, dann darf dieses Siegel so nicht auf der Verpackung stehen. Genau für diesen Zweck hat Transfair das Rohstoff-Siegel entwickelt.

Wir verstehen zwar den Gedanken dahinter, halten es aber für gefährlich, denn es verwässert die Standards. Denn der durchschnittliche Verbraucher schaut nur oberflächlich darauf und so kann es sein, dass letztendlich die anderen Bauern in der Wertschöpfungskette dafür bezahlen, dass der Kakao Fairtrade ist. Wo da die Reise hingeht, sieht man daran, dass zum Beispiel auch Ferrero diese Version des Fairtrade Siegels bekommt, die dafür bei Haselnussernte überhaupt nicht auf Nachhaltigkeit achten. Das Programmsiegel ist immer noch besser als gar kein Siegel – aber am besten ist es, beim Kauf auf das Produktsiegel zu achten. Mehr Infos

Rainforest Alliance

raionforest allianceAnfang 2019 haben sich UTZ und die Rainforest Alliance zusammen geschlossen. Das UTZ Siegel wird, soweit wir wissen verschwinden und der bekannte Frosch wird überarbeitet. Damit werden wir wohl in Zukunft deutlich häufiger das Logo auf den Produkten sehen, aktuell ist die Rainforest Alliance hauptsächlich auf Produkten in den USA vertreten. Nach eigenen Angaben verdienen Rainforest Alliance Bauern 291 % mehr im Vergleich zu nicht zertifizierten Plantagen und erzielen 58 % höhere Produktionsmengen. Die Betriebe werden jährlich kontrolliert. Leider steht immer noch die Kritik im Raum, dass diese Kontrollen zu lasch sind und die prinzipiell guten Standards nur unzureichend durchgesetzt werden.

Wir hoffen, dass der Zusammenschluss dieser beiden, eher schwächeren Siegel für mehr Kapazitäten und Transparenz sorgen. Auch hier gilt: Mit ist immer noch besser als ohne. rainforest-alliance.org

Direkthandel

Die Fairtrade Siegel stehen immer wieder in der Kritik ihre Standards nicht ausreichend durchzusetzen und damit nicht mehr als Marketingtools zu sein. Deshalb setzen einige Hersteller auf Direkthandel, also eine Geschäftsbeziehung mit einer oder nur wenigen Plantagen. Leider gibt es dafür keinen Standard und keine unabhängige Kontrollstelle. Jedes Unternehmen kann das behaupten und somit festlegen, was in seinen Augen „fair gehandelt“ ist. So setzen zum Beispiel Mondelez und Nestlé auf ihre eigenen Programme, die sind aber so mit Allgemeinplätzen angereichert, dass man sie getrost als Greenwashing bezeichnen kann.

Man muss sich also in diesem Fall schon genau anschauen, wie transparent berichten die verschiedenen Hersteller über ihre Direkthändler. Prinzipiell ist Direkthandel aber sehr fair und Du hast sicher schon festgestellt, dass wir oben auch Direkthandel zu Fairtrade Schokolade zählen.

Fairchain

fairchain Schokolade

 

 

5 Gedanken zu „Fairtrade Schokolade | Diese 9 Marken schmecken doppelt gut“

  1. Ich bin ein Fan von „Die gute Schokolade“ und kaufe seit Jahren Gepa – und Fairtrade-Produkte. Gerade in der Weihnachtszeit regt mich die Schokoladenwerbung der großen Schokofirmen, vor allem, die von Lindt, wahnsinnig auf. Ich wünschte, es gäbe „Gegenwerbung“. So versuche ich selbst darauf zu achten und verschenke nur Schokolade mit den verlässlichen Fairtrade-Siegeln. Hiermit auch mal ein großes Danke an alle, die sich für Fairtrade auf der ganzen Welt einsetzen. Wünsche eine fairschönerte Weihnachtszeit. Conny Frey

  2. Kann mich nur anschließen, Zotter Schokolade ist nicht nur geschmacklich ein absolutes Highlight. Wir waren vor kurzem bei Zotter in der Steiermark zu Besuch und konnten das gesamte Unternehmenskonzept kennenlernen. Hier ist einfach alles stimmig – das gesamte Unternehmen ist durchgängig bio und fair, das wird definitiv so gelebt. Ein Vorzeigeunternehmen für den Fairen Handel.

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