Ich freue mich jedes Jahr auf Weihnachten. Weniger auf das Drumherum, sondern vielmehr auf den Besuch in meiner Heimat – bei meiner Familie und meinen Freunden. Es überkommt mich immer wieder mit einem tiefen Gefühl der Geborgenheit. Bei vielen Menschen schlägt das Herz höher, wenn alles leuchtet, nach Zimt und Orangen duftet, wenn es haufenweise Geschenke gibt und der Tisch niemals leer gegessen ist. Wir möchten hier niemandem die Lust auf das Fest nehmen, geben aber ein paar Denkanstöße, wie man Weihnachten nachhaltiger feiern kann. Schließlich sind viele unserer lieb gewordenen Gewohnheiten so gar nicht umweltschonend – Um nachhaltige Weihnachten zu feiern, müssen wir die ein oder andere Tradition aufbrechen. Verzichten müssen wir dafür auf gar nichts.
Der Weihnachtsbaum: Das Herzstück für nachhaltige Weihnachten
Wie sinnvoll ist es, in Zeiten des Klimawandels jedes Jahr einen Baum zu fällen, ihm dann beim Sterben zuzuschauen, um ihn dann zu verbrennen, müssen wir hoffentlich gar nicht diskutieren. In Zahlen bedeutet das konkret:
- 29.000.000 Weihnachtsbäume werden jährlich in Deutschland verkauft.
- Weihnachtsbäume wachsen in Plantagen – Über 20.000 Hektar sind das alleine in Deutschland. Wie viel sinnvoller wäre es, diese Flächen mit echtem Wald wieder aufzuforsten?
- Plantagen werden bewirtschaftet. Das bedeutet: Bewässerung, Pestizide und Dünger.
- Der beliebteste Baum – die Nordmanntanne ist keine heimische Art.
- Zusätzlich werden 2,4 Mio. Weihnachtsbäume jährlich importiert.
- Die Forstwirtschaft versteckt sich gerne hinter der Aussage, dass ein Baum während seines Wachstums CO₂ bindet. Das ist zunächst richtig. Konkret sind das, bei einer Wachstumszeit von 10 Jahren 145 Tonnen pro Hektar.
- Da der größte Teil der Weihnachtsbäume allerdings verbrannt wird, wird genau dieses CO₂ dann wieder frei gesetzt.
Egal, wie man es wendet: Jeder gefällte Baum, um ein kurzlebiges Produkt daraus zu machen, ist einer zu viel.
Die Alternative zum traditionellen Weihnachtsbaum
Viele können es sich partout nicht vorstellen, Weihnachten ohne echten Baum zu feiern. Aber wie so oft bedarf es doch einfach nur einem Wechsel des Blickwinkels. Jeder Änderung schlägt zu Beginn eine Welle von Verachtung und Widerwillen entgegen, bevor sie irgendwann zur Normalität wird. Wer sich aber dennoch keinen Plastikbaum in die Wohnung stellen möchte, sollte sich mal die Weihnachtsbäume von Franky Tree aus Holz anschauen.
Franky Tree:
- Langlebig
- unbehandeltes Holz (Fichte)
- im Familienbetrieb in Stahnsdorf bei Berlin hergestellt
- Handarbeit
- nachhaltig verpackt und verschickt
- hübsch zu schmücken
Die Bäume gibt es in vielen Größen. Vom Mini-Baum für den Esstisch (49€) bis hin zum 2,2 Meter großen raumfüllenden Baum für 649 €. Durch die drehbaren Holzstreben lässt sich die Form beliebig variieren.
→ frankytree.com*
Die Geschenke – Ohne funktionieren auch nachhaltige Weihnachten nicht
Überflüssigen Tinnef braucht nun wirklich niemand. Schenken mit Verstand ist angesagt. Wir haben uns mit nachhaltigen Geschenken schon mehrfach im Detail beschäftigt:
Das Geschenkpapier – Keinen Müll verschenken
Wir packen unsere Weihnachtsgeschenke ein, nur um sie gleich darauf wieder auszupacken. Das ist nicht nachhaltig! 8.000 Tonnen Geschenkpapier-Müll produzieren die Deutschen jedes Jahr. Das große Problem daran ist, dass normales Geschenkpapier oft beschichtet oder mit irgendwelchem Glitzergednös bepinselt ist und damit in den Restmüll statt in die Recyclingtonne gehört. Es wäre schade, wenn Du nachhaltige Geschenke in Problemmüll verpackst.
Alternativen zu klassischem Geschenkpapier
- Wiederverwendbare Geschenkverpackungen, wie zum Beispiel vom Kölner Start-up Good Give. Hier gefällt uns besonders, dass bei den Größen angegeben wird, was hineinpasst.
- Verpackung Recyling-Papier – auch das ist zwar am Ende Müll, aber gerade, wenn es danach auch wieder in den Papiermüll kann. Das findest Du mittlerweile auch bei DM oder Rossmann.
Die Kerzen – Feierliche Stimmung mit nachhaltigem Wachs
Handelsübliche Kerzen bestehen meistens aus Paraffin – und das wird aus Erdöl hergestellt. Ob Du Deine Weihnachtsstimmung jetzt wirklich durch Erdöldunst versauen willst, musst Du sicher selbst wissen. Aber nicht nur die Gewinnung von Erdöl ist energieintensiv und alles andere als umweltschonend, sondern ebendieses Erdöl verbrennst Du hübsch auf Deinem Adventskranz.
Dann hätten wir noch Kerzen aus „100% Pflanzenölen“ – Hier solltest Du genau hinschauen. Stearin ist auch 100 % pflanzlich, weil Palmöl. Der Anbau von Palmöl ist hochproblematisch.
Nachhaltige Kerzen als echte Alternative
- Olivenwachs
- Rapswachs
- Bienenwachs (mit Einschränkung)
→ nachhaltige Kerzen findest Du im Avocadostore*
Das Festmahl – Bitte kein Splatterfest
Tja, was soll ich als Veganer dazu sagen? Ich halte es für völlig unverständlich, wie man Weihnachten, das auch „Fest der Liebe“ genannt wird, nur dann adäquat feiern kann, wenn ein Tier dafür sterben muss. Diesen Widerspruch verstehe ich genauso wenig wie einen bekennenden Tierfreund, der sich gerade ein Schnitzel reinzimmert.
Ich gehe nicht davon aus, dass ich Dich davon überzeugen kann auf die Weihnachtsgans zu verzichten. Aber vielleicht müssen es ja nicht jeden Tag Fleischberge sein. So lassen sich die traditionellen Würstchen zum Kartoffelsalat am Heiligabend leicht ersetzen – Hier gibt es mittlerweile ausgezeichnete vegane Alternativen.
Tolle vegane Weihnachtsrezepte findest Du bei den Kollegen von veggies.de
→ Alles was das Veganerherz begehrt, findest Du bei Velivery
Du siehst also, man muss auf nichts verzichten für nachhaltige Weihnachten. Einfach mal das eigene Verhalten hinterfragen und handeln.
Wir leben in einer Zeit, in der wir auf nichts verzichten müssen und trotzdem nachhaltig leben können. Das einzige, was wir tun müssen ist, den Blickwinkel zu ändern und unsere Prioritäten gerade rücken.