Die TÜV-Zertifizierung für Ökostrom ist ein anerkanntes Siegel, das Energieversorger für den Verkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen erhalten können. Es wurde entwickelt, um die Transparenz und Glaubwürdigkeit im Bereich Ökostrom zu fördern und Verbraucher*innen eine Orientierungshilfe bei der Auswahl nachhaltiger Stromtarife zu bieten.
Wir vertrauen dem TÜV allgemein nur bedingt. Das liegt nicht direkt an der Ökostromzertifizierung, sondern zum Beispiel an den leichtfertig vergebenen Lizenzen für Papier und Holzimporte aus Borneo und Sumatra. Hier steht insbesondere der TÜV Rheinland in Kritik.
Anforderungen der TÜV-Zertifizierung
Der TÜV bietet unterschiedliche Standards für Ökostrom an, darunter TÜV SÜD, TÜV Rheinland und TÜV Nord. Die genauen Kriterien können variieren, aber einige wesentliche Anforderungen sind:
- 100 % erneuerbare Energien: Der zertifizierte Strom muss vollständig aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Solar, Wasserkraft oder Biomasse stammen.
- Zusätzlicher Umweltnutzen: Zertifizierte Anbieter müssen garantieren, dass ihr Angebot die Energiewende aktiv unterstützt, etwa durch Investitionen in neue Anlagen oder Umweltprojekte.
- Transparenz: Der Anbieter muss die Herkunft des Stroms eindeutig nachweisen können, oft durch Herkunftsnachweise oder direkte Lieferkettenverträge.
Der Zertifizierungsprozess
- Prüfung der Stromquellen: Der TÜV analysiert, aus welchen Quellen der Strom stammt und ob diese den Anforderungen entsprechen.
- Zusätzliche Investitionen: Es wird überprüft, ob der Anbieter tatsächlich Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien finanziert.
- Regelmäßige Kontrollen: Nach der Erstzertifizierung erfolgen jährliche Überprüfungen, um die Einhaltung der Standards sicherzustellen.
Vorteile für Verbraucher*innen
- Vertrauenswürdigkeit: Die TÜV-Zertifikate gelten als zuverlässige Nachweise für nachhaltige Stromtarife.
- Nachhaltigkeitsfokus: Durch den zusätzlichen Umweltnutzen wird sichergestellt, dass Verbraucher*innen mit ihrem Tarif aktiv die Energiewende unterstützen.
- Orientierung: Die klaren Kriterien der TÜV-Zertifikate helfen, Greenwashing zu vermeiden und echte Ökostromtarife zu erkennen.
Kritik und Herausforderungen
Obwohl die TÜV-Zertifikate hohe Standards setzen, gibt es Stimmen, die bemängeln, dass nicht alle Zertifikate gleichermaßen streng sind. Einige legen mehr Wert auf die Förderung neuer Anlagen, während andere nur die Herkunft aus erneuerbaren Quellen sicherstellen.
Fazit
Die TÜV-Zertifizierung für Ökostrom bietet eine verlässliche Grundlage für nachhaltige Entscheidungen auf dem Strommarkt. Sie schafft Transparenz und fördert das Vertrauen in Anbieter, die aktiv zur Energiewende beitragen. Verbraucher*innen können sicher sein, dass sie mit einem TÜV-zertifizierten Tarif einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Weiterführende Links
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