Der Open Apparel Registry (OAR) ist eine freie und öffentlich zugängliche Datenbank, die Informationen über Produktionsstätten der Textil- und Bekleidungsindustrie weltweit bereitstellt. Das Hauptziel dieser Plattform ist es, Transparenz in der oft undurchsichtigen Lieferkette dieser Branche zu schaffen.
Wir halten Unternehmen, die ihre Produktionsstätten offenlegen, generell für glaubwürdiger als verschwiegene Unternehmen. Das OAR ist eine schöne Option, um sich in die Karten schauen zu lassen.
Ziel und Bedeutung
Die globale Bekleidungsindustrie ist komplex und umfasst zahlreiche Akteure, von Rohstofflieferanten bis zu Endproduzenten. Oft fehlt es an einer einheitlichen Datenbasis, um die Herkunft von Produkten und die beteiligten Akteure zu identifizieren. Die OAR schließt diese Lücke, indem sie:
- Transparenz fördert: Verbraucher*innen, Unternehmen und Organisationen erhalten Einblicke in die Standorte und Details von Produktionsstätten.
- Zusammenarbeit erleichtert: Marken, Zulieferer und NGOs können einfacher miteinander vernetzt werden.
- Verantwortung unterstützt: Die öffentliche Datenbank dient als Werkzeug, um soziale und ökologische Missstände besser nachzuverfolgen.
Funktionsweise
Die OAR verwendet einen standardisierten Ansatz, um Fabriken weltweit eindeutig zu identifizieren.
- Datenquellen: Marken, Organisationen, Zertifizierungsstellen und andere Akteure können ihre Lieferantendaten anonym oder öffentlich in die Plattform eintragen.
- Datenabgleich: Mithilfe eines speziellen Algorithmus gleicht die OAR ähnliche oder identische Fabriken ab, auch wenn diese unter leicht abweichenden Namen eingetragen wurden.
- Öffentlicher Zugang: Jede*r kann die Datenbank nutzen, um Produktionsstätten zu suchen, zu analysieren oder herunterzuladen.
Vorteile für verschiedene Akteure
- Für Unternehmen: Die OAR hilft Marken, ihre Lieferketten effizienter zu verwalten und Verantwortlichkeit zu fördern.
- Für NGOs und Medien: Die Plattform erleichtert Recherchen zu Arbeitsbedingungen, Umweltstandards und anderen relevanten Themen.
- Für Verbraucher*innen: Sie können besser nachvollziehen, wo und unter welchen Bedingungen ihre Kleidung hergestellt wurde.
Grenzen und Herausforderungen
Obwohl die OAR ein großes Potenzial hat, gibt es Herausforderungen:
- Datenqualität: Die Genauigkeit und Aktualität der eingetragenen Daten hängt von den Beiträgen der Community ab.
- Nutzung durch Unternehmen: Nicht alle Marken sind bereit, ihre Lieferantennetzwerke öffentlich zu teilen.
Fazit
Der Open Apparel Registry ist ein innovatives Instrument, das einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Transparenz und Nachhaltigkeit in der Textilbranche leistet. Durch die Zusammenarbeit aller Akteure kann die Plattform helfen, die Bekleidungsindustrie verantwortungsvoller und transparenter zu gestalten.
Wichtig ist und an der Stelle: Hier gelistete Unternehmen sind nicht automatisch nachhaltig – aber immerhin legen sie ihre Produktionsstätten offen und das ist ein wichtiger Schritt für mehr Transparenz! Nach dem Motto „Wer nichts zu verbergen hat…“
Welche Unternehmen sind im OAR gelistet?
- Adidas
- Benetton
- About You
- ALDI
Weiterführende Links
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